Wer ein Meer von weißen und rosa Blüten bewundern möchte, sollte in den nächsten Tagen einen Ausflug in die rheinischen Obstanbaugebiete machen, denn nach kurzer Zeit wird die Obstblüte wieder vorbei sein, so der Provinzialverband Rheinischer Obst- und Gemüsebauer in Bonn.
Im Rheinland hat die Obstblüte begonnen! Kirsch- und Pflaumenbäume stehen bereits in Vollblüte und auch bei Birnen und den ersten Apfelsorten beginnt die Blüte gerade.
Während dieser Zeit werden die Grundlagen für eine erfolgreiche Ernte gelegt. Gleichzeitig stellen mögliche Nachtfröste die größte Gefahr für die weißen oder zartrosa Obstblüten dar. Denn in einer einzigen Nacht kann die Ernte eines ganzen Jahres vernichtet werden. Deshalb haben viele Obstbauern vorgesorgt und zumindest einen Teil ihrer Flächen mit einer Frostschutzberegnung ausgestattet. In Frostnächten wird kurz vor Erreichen einer Temperatur von 0°C mit einer dauerhaften Beregnung aller oberirdischen Pflanzenteile der Obstbäume begonnen. Durch das Gefrieren des Wassers wird Wärme freigesetzt, die die zarten Blüten vor dem Erfrieren rettet. Die Beregnung muss so lange fortgesetzt werden, bis die Lufttemperatur wieder über 0°C liegt. Dies kann über mehrere Stunden dauern und erfordert eine große Menge an Wasser.
Für eine erfolgreiche Obsternte ist eine Bestäubung der Blüten durch Insekten notwendig. Bienen, Hummeln und Wildbienen sind dafür verantwortlich, dass genügend Blüten befruchtet werden. Viele Obstbauern arbeiten deshalb mit Imkern zusammen, die für den Zeitraum der Obstblüte ihre Bienenvölker in die Obstanlagen bringen.
Auch im eigenen Hausgarten kann durch die Förderung von Wildbienen die Befruchtung verbessert werden. Hierzu bieten sich so genannte „Insektenhotels“ an. Diese können selbst gebaut werden. Gerade für Kinder ist dies eine ideale Gelegenheit, um Natur zu erfahren. (rlv)