In den kommenden Wochen empfiehlt es sich, einen Ausflug in die rheinischen Obstanbaugebiete zu machen, denn in diesen Tagen hat die Blüte der Obstbäume begonnen, so der Provinzialverband Rheinischer Obst- und Gemüsebauer in Bonn.
Die größten Anbaugebiete liegen im Rheinland im Raum Meckenheim und im Raum Kempen-Krefeld.
Aprikosen, Pfirsiche und Nektarinen erstrahlen schon in leuchtendem Rosa, Kirschen und Pflaumen zeigen bereits ein strahlendes Weiß. Denn im Rheinland hat die Obstblüte begonnen! Je nach Temperaturen und Witterungsverlauf werden in den nächsten Tagen auch zunächst die Birnen und später dann die Apfelbäume mit der Blüte beginnen.
Nur bei einer günstigen Witterung während der Obstblüte können die Blüten von Insekten befruchtet werden und der Obstertrag für dieses Jahr kann gesichert werden. Deshalb bitten die Obstbauern häufig Imker, Bienenvölker in ihre Obstanlage zu stellen. Die Bienen – aber auch Hummeln und Wildbienen – sorgen für die Befruchtung der Blüten.
Der größte Feind des Obstbauers ist in diesen Wochen der Nachtfrost. Denn Temperaturen unter 0°C lassen die zarten Blüten erfrieren. Die Ernte des Jahres wäre vernichtet. Aus diesem Grund sorgen die Obstbauern mit einer Frostschutzberegnung dafür, dass die Blüten von einem Eispanzer umgeben werden. Durch das Gefrieren des Wassers wird Wärme freigesetzt, die die Blüten vor dem Erfrieren retten. Die Beregnung beginnt bei Temperaturen von leicht oberhalb der Nullgradgrenze und endet erst wieder, wenn die Lufttemperatur über 0°C liegt. Dies kann mehrere Stunden dauern und erfordert eine große Menge an Wasser, denn die Beregnung muss kontinuierlich fortgesetzt werden.
Neuerdings setzen rheinische Obstbauern auch Windmaschinen ein, die warme Luft aus höheren Luftschichten an den Boden saugen und so das Erfrieren der Blüten verhindern. (rlv)