Grundsätzlich gilt, dass standortgerechte und heimische Pflanzen im Garten teilweise ohne oder mit nur mäßiger Bewässerung gut zurechtkommen. Viele andere Pflanzen in Stauden- oder Blumenbeeten und im Gemüsegarten benötigen hingegen bei Trockenheit eine zusätzliche Bewässerung. Gewächse mit weichen Blättern leiden am meisten unter Wassermangel. Im Gemüsegarten sind das z. B. Salat, Bohnen oder Kürbisgewächse. Wenn Gemüse Knollen oder Blüten ansetzen, ist der Wasserbedarf am größten. Seltener und dafür kräftig gießen ist besser als häufig und oberflächlich. „Geringe Wassergaben befeuchten nur die Bodenoberfläche – die Erde trocknet schnell wieder aus. Außerdem bildet sich dadurch das Wurzelsystem nur flach und oberflächlich aus. Werden die Pflanzen intensiv und reichlich, dafür aber in größeren Abständen gegossen, werden sie ,gezwungen‘, ihre Wurzeln tiefer in den Boden zu leiten“, erklärt Katja Batakovic, fachliche Leiterin der Initiative „Natur im Garten“.
Gießen Sie am besten morgens! Tagsüber verdunstet zu viel Gießwasser beim Gießen. Die Wassertropfen auf den Blättern wirken wie optische Linsen und können Brandflecken verursachen. Gießt man abends, begünstigt man wiederum Schneckenfraß und die Ausbreitung von Pilzerkrankungen.
Vor allem wärmeliebendes Gemüse wie Paprika, Paradeiser, Gurken und Kürbisse vertragen es nicht mit kaltem Wasser gegossen zu werden. Überbrausen mit kaltem Gartenschlauchwasser bedeutet für sie einen „Schock“. Am besten ein paar Gießkannen füllen und bis zum nächsten Morgen stehen lassen. Ideal für die Pflanzen ist natürlich das Regenwasser aus der Tonne. Das Wasser kann so die Umgebungstemperatur annehmen. Ob aus der Leitung, aus der Regentonne oder mit der Gießkanne: gießen Sie generell nur den Wurzelbereich, um Pilzkrankheiten auf den Blättern vorzubeugen. Durch Mulchen kann die Verdunstung des Wassers aus dem Boden stark eingeschränkt werden. Verwenden Sie dazu wenn möglich Mulchmaterial aus dem eigenen Garten, z.B. Stroh, angetrockneten Grasschnitt, Ernterückstände oder gehäckselte Zweige. Da die luftreiche Mulchschicht gut dämmt, erwärmt sich der Boden tagsüber langsamer und erreicht geringere Temperaturspitzenwerte als unbedeckter Boden.
Tipp: Im Gartenfachhandel sind Sickerschläuche erhältlich, die im Garten auf der Erdoberfläche verlegt werden können und für jene geeignet sind, die eine automatische Bewässerung bevorzugen. Aus dem Schlauch tröpfelt das Wasser direkt zum Wurzelbereich der Pflanzen. Das hilft dabei, Wasser zu sparen. Eine Videoanleitung zum Thema Richtig gießen finden Sie hier: http://www.naturimgarten.at/gartentipps/richtig-giessen (Natur im Garten)