Schadet der warme Winter der Natur?

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Der Beginn des Jahres ist in großen Teilen der Welt turbulent ausgefallen: Polare Temperaturen in den USA, heftige Stürme an den Küsten Großbritanniens. Deutschland dagegen wurde ein ungewöhnlich warmer Januaranfang beschert. Das Atlantiktief, das in England für gewaltige Flutschäden sorgte, wehte uns warme Luft aus Nordafrika zu, was für frühlingshafte Temperaturen sorgte – ungewohnt für die Menschen hier.

Viele fragen sich, ob die Tiere und Pflanzen bei uns nicht aus ihrem natürlichen Rhythmus geworfen werden. Besonders wird befürchtet, dass Flora und Fauna zu früh aus der Winterruhe erwachen. Diese Befürchtungen können aber größtenteils entkräftet werden. Besonders für Vögel, die den Winter hier verbringen, wie Meisen, Eulen oder Kraniche, ist der warme Winter eher eine Wohltat als ein ungewohnter Wärmeschock. Julian Heiermann vom Naturschutzbund NABU sagt dazu: „Vögeln erspart das milde Winterwetter einen Wohnortwechsel. Kohlmeisen bleiben in den Wäldern, statt wie sonst im Winter in die Gärten zu kommen, wo Futter leichter zu haben ist. Sollte es wieder kälter werden, können sie ja immer noch umziehen."

Was Pflanzen angeht, so sind tatsächlich Schäden zu befürchten, allerdings halten sich diese in Grenzen. Wolfgang Groß vom Vorstand der Stiftung DIE GRÜNE STADT meint: „Durch die Wärme treiben viele Pflanzen früher aus als sonst, was bei einem späteren Frost dazu führen kann, dass die jungen Triebe oder Blüten Schaden nehmen. Grundsätzlich ist die Vegetation bei uns aber auf die Witterungsverhältnisse gut eingestellt." Gefährlich sind im Winter ohnehin meist nicht die absoluten Temperaturen, sondern eher die Zeitpunkte. Auch Jens Fildebrandt vom Deutschen Wetterdienst stellt fest: „Problematisch wäre es, wenn es jetzt auch noch den ganzen Januar und vielleicht noch einen Teil des Februars sehr mild bliebe und es dann im März oder April noch einmal strenge Fröste gäbe." Je später der Frost also, desto größer die Folgen. Jedoch werden die Pflanzen auch nach Spätfrosten nicht vollständig absterben, sondern eher eingeschränkten Wuchs oder verminderte Blüten zeigen. So wie der Winter aber bisher verlaufen ist, braucht man sich noch keine Sorgen zu machen, die Natur ist auf vieles bestens vorbereitet. (Quelle: DGS)