Umweltminister Robert Habeck will die Entsiegelung von Flächen im Land vorantreiben. Dazu fördert das Land ein Pilotprojekt der Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein.
"Der Druck auf die Flächen im Land ist enorm. Täglich gehen in Schleswig-Holstein 2,7 ha an Fläche durch Bau- oder Infrastrukturmaßnahmen verloren. Der Rückbau von Gebäuden und sonstigen nicht mehr genutzten versiegelten Flächen wie zum Beispiel Landebahnen kann ein Beitrag sein, der Natur wieder etwas zurückzugeben. Wenn wir solche Flächen entsiegeln und für die naturschutzrechtliche Kompensation nutzen können, kann das helfen, die Nutzungskonkurrenz und den Flächenverbrauch einzudämmen", sagte Minister Habeck.
Das Projekt der Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein soll Flächen ermitteln, die entsiegelt und als Naturschutzfläche entwickelt werden können. Ziel des dreijährigen Projektes ist es, Handlungsempfehlungen zu erarbeiten, mit denen zukünftig das Entsiegelungspotential von Flächen schneller und einfacher erkannt werden kann. Angestrebt wird, ein Entsiegelungskataster zu erarbeiten. Damit soll das Projekt eine praxisnahe Grundlage schaffen, entsprechende Entsiegelungspotentiale nach definierten einheitlichen Kriterien unter Beachtung der naturschutzrechtlichen Anforderungen benennen zu können. Auf diese Weise könnten den Vorhabenträgern zukünftig konkrete Flächen mit Entsiegelungspotentialen von den Naturschutzbehörden nachgewiesen werden.
Durch die aktuelle Lage am Bodenmarkt mit der zunehmenden Konkurrenz um Flächen wird es für Vorhabenträger immer schwieriger, Flächen für gesetzlich erforderliche Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen zu bekommen. Die Nutzung von Flächen mit Entsiegelungspotential im Außenbereich als Kompensationsmaßnahmen kann einen Beitrag zur Entlastung der bestehenden Nutzungskonkurrenz um landwirtschaftlich genutzte Flächen leisten.
Das Ministerium für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume finanziert dieses Projekt mit rund 238.500 Euro vollständig aus Mitteln des Landes. Eine Arbeitsgruppe aus Vertreterinnen und Vertretern des Ministeriums, des Landesamtes für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume, von Unteren Naturschutzbehörden sowie von Naturschutzverbänden und Nutzerverbänden wird das Projekt begleiten.