1927 entdeckte Robert Blossfeld, ein in Potsdam lebender Spezialist für Kakteen und andere Sukkulenten, auf einer Reise nach Paris eine ihm bis dahin unbekannte Kalanchoë-Art.
Begeistert nahm er das ursprünglich aus Madagaskar stammende Dickblattgewächs mit nach Deutschland, um es zu vermehren. Das gelang so gut, dass er die ersten Exemplare bereits um 1930 in Berlin als Zimmerpflanze verkaufen konnte. Aufgrund ihrer auffallend feuerroten Blüten wurden die exotischen Neuheiten schnell zu Bestsellern und im Volksmund „Flammendes Käthchen" genannt. Heute gibt es unzählige Züchtungen dieser Sukkulente, die nun im Handel unter dem Namen zu finden ist, der auf den Potsdamer Gärtner verweist: Kalanchoë blossfeldiana.
Genau hinschauen lohnt
Derzeit werden Kalanchoë in Gartencentern und Supermärkten verhältnismäßig preiswert angeboten. Das hat den Vorteil, dass die Pflanzen für jeden Geldbeutel erschwinglich sind und man durchaus auch sehr großzügig mit ihnen dekorieren kann. Der Nachteil ist allerdings, dass viele die Sukkulenten als etwas Alltägliches hinnehmen und ihnen nicht mehr die Aufmerksamkeit schenken, die sie eigentlich verdienen. Das ist schade, denn beim genauen Hinsehen, wird man schnell feststellen, was für Schmuckstücke sie sind.
Mittlerweile gibt es Kalanchoë mit vielen verschiedenen Blütenfarben. Neben dem klassischen Feuerrot reicht die Palette von Pink und Lila über Orange und Gelb bis hin zu zarten Pastelltönen und Weiß. Auch interessant gemusterte Exemplare lassen sich im Sortiment entdecken. Leuchtend heben sich die kleinen Knospen, die zahlreich an Rispen erscheinen, von dem dickfleischigen, dunklen Laub der Zimmerpflanzen ab. Bei den einfachen Sorten hat die Blütenform etwas von einem Stern, während sie bei den gefüllten Varianten eher an winzige Röschen erinnert. Damit ist die Bandbreite der Kalanchoë aber längst noch nicht zu Ende. Die sogenannten ‘Bells‘ schmücken sich mit sehr extravaganten, lindgrünen Lampionblüten und sind damit schon von weitem ein echter Hingucker.
Im Handel kann man zwischen verschiedenen Größen wählen: Angefangen bei den Minis in sechs Zentimeter Töpfen über die Standardgrößen bis hin zu XL-Schalen mit einem Durchmesser von 23 Zentimetern. Mit eleganten Übertöpfen oder anderen besonderen Gefäßen gibt man ihnen daheim einen Rahmen, in dem sie fantastisch wirken können. Ohne große Ansprüche an Standort und Pflege erfreuen uns die Schönheiten zum Dank dann tagtäglich über Monate hinweg mit ihrer Blütenpracht. (Quelle: GPP)