Wenn Johannisbeeren Anfang Juni krank werden, sind oft Kiefern in der Nähe die Ursache. An Ästen der Weymouthskiefer treten im Frühjahr gelegentlich hellgelbe, blasige Sporenlager auf, die später Pilzsporen freisetzen. Die Rinde befallener Kiefernäste wird zudem teilweise rissig, teilt der Pflanzenschutzdienst der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen mit. Es kann auch Harz austreten. Bei starkem Befall sterben betroffene Kiefernäste ab. Der Pilz, der die Kiefern krank macht – Cronartium ribicola -, wechselt anschließend auf Johannisbeeren über und verursacht dort den Johannisbeersäulenrost. Auch die Zirbelkiefer ist eine mögliche Wirtspflanze dieses Rostpilzes.
An Johannisbeeren zeigt sich ein Befall ab etwa Juni durch kleine gelbliche Flecken an der Blattoberseite. Unter dem Blatt treten später gelbbraune, längliche Rostpusteln, sogenannte Säulchen, auf. Stärkerer Befall führt zu vorzeitigem Laubfall und kann die Beerenobststräucher erheblich schwächen.
Besonders anfällig für den Pilz sind Schwarze Johannisbeeren. Um einem Befall vorzubeugen, sollten Johannisbeeren möglichst nicht in die Nähe von anfälligen Kiefern gepflanzt werden. Bei erkrankten Kiefern ist es eventuell sinnvoll, betroffene Äste zu entfernen, um so den Wirtwechsel des Rostpilzes zu unterbrechen. Abgefallenes krankes Johannisbeerlaub sollte möglichst frühzeitig eingesammelt und entsorgt werden. Für Neupflanzungen stehen weniger anfällige Schwarze Johannisbeeren, wie zum Beispiel die Sorte "Titania", zur Verfügung. Eine Bekämpfung des Pilzes durch Pflanzenschutzmittel ist nicht möglich.