"Wenn ich wüsste, dass heute die Welt unterginge, würde ich heute noch ein Apfelbäumchen pflanzen“ – dieses Martin Luther zugeschriebene Zitat ist der Anlass für die Waldfreunde der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW), in diesem Jahr beim Pflanzen von Bäumen besonders viele Apfelbäume zu pflanzen. Je nach Standort sollen seltene Apfelsorten, Wildäpfel oder bekannte Apfelsorten gepflanzt werden. 2017 jährt sich die Reformation Martin Luthers zum 500. Mal – ein Ereignis, das in Deutschland und der Welt als Ausgangspunkt religiöser, sozialer, gesellschaftlicher und politischer Veränderungen gilt und das eines der großen Ereignisse in der Weltgeschichte ist.
Geplant sind die meisten Pflanzungen am Tag des Baumes am 25. April, der von der SDW vor 65 Jahren in Deutschland eingeführt wurde.
Bei den Pflanzungen liegt ein besonderes Augenmerk auf alten Apfelsorten und dem Wildapfel. Alte Obstsorten sind in der modernen Agrarlandschaft nur noch äußerst selten anzutreffen. Sie stellen ein über Jahrhunderte selektiertes genetisches Potential dar. Der Erwerbsobstbau in Deutschland bringt nur etwa 20 Sorten Äpfel in den Handel. Unsere heutigen Sorten sind an die momentanen Verbraucherwünsche angepasst, genetisch jedoch verarmt. Pomologen schätzen, dass 1.500 alte Apfelsorten in Deutschland existieren.
Immer wieder werden neue Sorten entdeckt. Mit dem Erhalt alter Obstsorten wollen wir die Vielfalt, die unsere Lebensgrundlage garantiert, fördern. Besonders bevorzugt werden bei dieser Aktion Pflanzorte im kirchlichen Kontext, so zum Beispiel Kirchhöfe, Klöster und kirchliche Einrichtungen, aber auch Kirchenwälder. Auf Waldflächen können auch kleinere Sortimente in entsprechend größerer Stückzahl des Wildapfels verwendet werden. Am Tag des Baumes sind in den Landeshauptstädten Apfelbaumpflanzungen geplant. Die Vorbereitungen laufen. Weitere Informationen können Sie beizeiten auf unserer Internetseite finden oder direkt bei den Landesverbänden. (SDW)