Selleriesaft: Hype um ein grünes Staudengemüse

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Kann frisch gepresster Selleriesaft der „ultimative Superfood-Drink für die Gesundheit“ sein?
In den sozialen Medien zumindest wird das giftgrüne Getränk als Anti-Aging-Wunder und Heilmittel gegen Bluthochdruck, Reizdarm und andere Erkrankungen gefeiert. Wissenschaftliche Beweise gibt es dafür nicht. Auch beim Abnehmen soll der Saft helfen, wenn jeden Morgen ein halber Liter auf nüchternen Magen getrunken wird. Nun schwappt der Hype um den Gemüsedrink von den USA nach Europa.

Es ist keine neue Idee, mit viel Obst und Gemüse Krankheiten vorzubeugen.
„Bisher hat aber noch keine einzelne Gemüseart dafür gesorgt, dass wir
schön, reich und 120 Jahre alt werden“, stellt Harald Seitz,
Ernährungswissenschaftler vom Bundeszentrum für Ernährung (BZfE), fest.
„Es ist ein gesunder Lebensstil mit einer insgesamt ausgewogenen
Ernährung, der den Körper fit hält und das Wohlbefinden fördert. Dazu
kann natürlich auch gelegentlich ein Glas Selleriesaft beitragen, wenn man
ihn mag.“

Die grüne Staudensellerie ist ein Mittelmeergemüse, das in den USA
deutlich häufiger als in Deutschland auf den Tisch kommt. Die fleischigen
Blattstiele haben einen spezifischen Eigengeschmack und schmecken
beispielsweise roh mit Dipp oder klein geschnitten im Salat. Nudelsoßen,
Suppen und Eintopfgerichte erhalten mit der Sellerie eine mild-würzige
Note. Die Verarbeitung ist einfach: Wurzelansatz abschneiden und die
Stangen unter fließendem Wasser reinigen. Die Fasern der Stiele können,
ähnlich wie beim Rhabarber, mit einem Messer abgezogen werden.

Die Zubereitung als Saft ist eher ungewöhnlich. Wer den Gemüsedrink
probieren möchte, schneidet die Stangen in Stücke und verarbeitet sie mit
einem Mixer oder Entsafter. Mit einem Apfel, Salatgurke oder Möhre kann
der Geschmack variiert werden.

Stangensellerie regt die Verdauung an und versorgt den Körper mit
Mineralstoffen wie Kalium, Natrium, Magnesium und Kalzium, aber auch
Vitamin E, Provitamin A, sekundären Pflanzenstoffen und ätherischen
Ölen. Aufgrund des hohen Wassergehalts von über 90% enthält das
Staudengemüse kaum Kalorien (21 kcal pro 100 g). Achten Sie beim Einkauf
auf Qualität und greifen Sie nur zu frischen, knackigen Stangen. Bis zum
Verbrauch sollte das Staudengemüse im Gemüsefach des Kühlschranks
aufbewahrt werden. (BZfE)