Eigentlich handelt es sich um Keimlinge und Sämlinge, doch der Begriff Sprossen hat sich eingebürgert. Ganz wichtig bei der Sprossenzucht ist die Hygiene, damit sich kein Befall mit Schimmel und Bakterien bilden kann. „Um gut wachsen zu können, aber auch um die Saat keimfrei zu halten, werden die Sprossen am besten zwei Mal täglich gründlich mit klarem Wasser gespült“, erklärt Katja Batakovic, fachliche Leiterin der Aktion „Natur im Garten“.
Zur Anzucht der Sprossen gibt es verschiedene Möglichkeiten wie Keimgläser und Keimapparate. Keimgläser mit Sieb und Abtropfschale haben sich gut bewährt. Sie sind leicht zu handhaben und brauchen nur wenig Platz. Die Keimgläser sollten hell, aber nicht direkt in der Sonne stehen. Die optimale Temperatur für die Sprossenzucht liegt zwischen 18 und 22 Grad Celsius.
Die Vielfalt an Saatgut ist groß. Sehr beliebt sind Alfalfa (Luzerne), Mungobohnen, Brokkoli und Kresse, Linsen oder Bockshornklee. Die Sprossen von Senf, Rucola und Radieschen schmecken pikant-scharf. Die Sprossen von Erbsen, Sojabohnen und Kichererbsen dürfen nicht roh gegessen werden, sondern müssen vorher mindestens drei Minuten erhitzt werden, etwa durch Blanchieren. Sie enthalten im rohen Zustand ein Protein, das die roten Blutkörperchen verklumpen lässt. Durch Hitze wird dieses Protein unschädlich gemacht.