Wer in seinem Garten selber Tomaten, Paprika und Co. ernten und daraus Samen für die nächste Vegetationsperiode gewinnen möchte, sollte zu samenfesten Sorten greifen.
Das Gartenjahr kann im Privathaushalt mit einfachen Mitteln starten. So reicht für die Anzucht ein Joghurtbecher oder Eierkarton. Was Privatpersonen dürfen, ist nach Sortenschutzgesetz im gewerblichen Gemüseanbau verboten. Es gibt laut dem Bundesinformationszentrum Landwirtschaft (BZL) allerdings Einiges zu beachten.
Gartencenter bieten Hobbygärtnern von Möhre, Tomate und Co. oft Hybridsaatgut, auch F1 genannt, an. Dieses bietet besonders begehrte Eigenschaften, zum Beispiel einen hohen Ertrag oder eine bestimmte Fruchtfarbe. Der Nachteil: Der sogenannte Heterosis-Effekt der überdurchschnittlichen Leistungsfähigkeit von Hybriden verpufft bereits in der folgenden Generation wieder. Die gewünschten Eigenschaften gehen verloren. Wer seine Lieblingstomate aus dem Samen der eigenen Ernte für den privaten Bedarf ziehen will, sollte sich daher nach samenfesten Sorten umsehen. Diese eignen sich für die Vermehrung. Die Nachkommen einer Pflanze sehen aus wie ihre Eltern. Es gibt in Deutschland eine Reihe von Organisationen, die sich um den Erhalt der Vielfalt kümmern und samenfestes Saatgut anbieten oder Bezugsmöglichkeiten vermitteln. Auch Museumsgärten oder Gärtnereien sind gute Quellen für alte Sorten.
Viele Gartencenter bieten Hobbygärtnern eine große Palette an Anzuchthilfen. Von der einfachen Saatschale über die selbstbefeuchtende Aussaatbox bis zur vollautomatischen und beheizten Mini-Aufzuchtstation ist alles zu haben. Doch was ist wirklich nötig? Wenn man ein paar Pflänzchen auf der Fensterbank anziehen möchte, reichen Blumentöpfe und etwas Anzuchterde aus. Auch leere, saubere Joghurtbecher eignen sich. Der Becherboden sollte aber durchlöchert werden, damit überschüssiges Wasser ablaufen kann.
Vereinzeln? Muss das sein?
Wer sich das Vereinzeln der Pflänzchen ersparen möchte, für den hält der Handel sogenannte Multitopfplatten bereit. Diese wiederverwendbaren Kunststoffplatten bieten Vertiefungen, in die jeweils ein Samen gesät wird. Einfache Eierkartons erfüllen allerdings denselben Zweck. Als umweltfreundlich gelten die komplett aus organischem Material bestehenden Presstöpfe. (BLE)