Blausternbusch – von dieser Staude hören viele Gartenfans vermutlich zum ersten Mal. Doch wer einmal ihre Bekanntschaft gemacht hat, wird sie sich merken.
Der Blausternbusch, botanisch Amsonia, ist ein Geheimtipp, eine Pflanze für Eingeweihte – noch. Denn auch wenn sie noch nicht weit verbreitet ist: Dort wo sie bereits wächst, fällt die buschig wachsende Staude sofort ins Auge, berichtet Annemarie Eskuche. Im Eingangsbereich ihrer Staudengärtnerei im niedersächsischen Ostenholz wächst Amsonia hubrichtii in einem Schaubeet und weckt immer wieder die Neugier der Besucherinnen und Besucher. „Wenn sich im Mai die unzähligen eisblauen Sternenblüten öffnen, gehen bei uns die Fragen los: Was ist denn das für eine wunderschöne Pflanze – und ist die kompliziert?“
Im Frühsommer blau, im Herbst bunt
Wunderschön, das sind die verschiedenen Amsonia-Arten tatsächlich mit ihren je nach Art eisblau oder violettblau schimmernden Blüten, mit ihrem dichten buschigen Wuchs und dem grazilen frischgrünen Blattwerk, das sich im Herbst leuchtend gelb bis orangebraun färbt.
Kompliziert hingegen ist der Blausternbusch nicht, im Gegenteil. „Was die Pflege angeht, sind Amsonien ideal für Garteneinsteiger: Einmal gepflanzt, wollen sie vor allem ihre Ruhe haben. Sie brauchen zwei, drei Jahre Anlaufzeit, werden dann aber von Jahr zu Jahr schöner und können bis zu 20 Jahre am selben Fleck wachsen“, berichtet Annemarie Eskuche.
Einen Rückschnitt nach der Blüte kann man sich sparen, denn die Blütenblätter rieseln dezent zu Boden und werden überwachsen. Auch Krankheiten, Schnecken oder andere Schädlinge sind beim Blausternbusch kein Thema. „Noch dazu sind Amsonien absolut frosthart und sie gedeihen in nahezu jedem Boden. Amsonia tabernaemontana, mit bis zu 100 cm einer der höchsten gärtnerisch verwendeten Arten, möchte nicht zu trocken stehen und wächst gerne im Halbschatten. Amsonia hubrichtii und Amsonia orientalis hingegen kommen auch mit vollsonnigen trockenen Standorten bestens zurecht.“
Anpassungsfähig sind die Newcomer aus Nordamerika auch in puncto Gestaltung. Mit ihrem kompakten Wuchs und den eher kühlen Blütenfarben passen sie sehr gut in formal gestaltete Gärten. In einer naturnahen Umgebung treten hingegen das filigrane Laub und die in lockeren Büscheln angeordneten Sternchenblüten in den Vordergrund. „Ich persönlich mag die Kombination mit blaublühendem Storchschnabel sehr gerne, zum Beispiel mit Geranium renardii ‚Terre Franche‘. Dessen eher flächiges Laub bildet einen schönen Kontrast zu dem filigranen Amsonien-Laub. Auch hohe Fetthenne-Arten lassen sich sehr schön zum Blausternbusch kombinieren – und für den Herbst dürfen natürlich Herbst-Astern und Gräser wie die Rutenhirse nicht fehlen.“
Wunderschön, robust und anpassungsfähig: In Zukunft werden wir dem Blausternbusch wohl häufiger begegnen. Eine Bekanntschaft, auf die man sich freuen darf. (GMH/BdS)