Formschön, lecker – und voller guter Inhaltsstoffe: Wer Äpfel mit Birnen vergleicht, findet viele gemeinsame Vorteile. Aufgrund der Witterung lag die diesjährige Apfelernte deutlich über den Vorjahren. Auch bei den Birnen wurden mehr Früchte von den Bäumen gepflückt als noch 2013.
In diesem Jahr wurden rund 1,04 Mio. Tonnen Äpfel geerntet* – ein Plus von rund 25% gegenüber 2013. Bei Birnen ist der Gesamtertrag um 7% auf 42.300 t angestiegen. Die deutschen Verbraucher greifen bei Äpfeln sehr gern zu. Jeder Bundesbürger verzehrte im vergangenen Jahr im Schnitt rund 25 kg der knackig-runden Kernobst-Delikatesse. Damit belegen Äpfel Rang 1 unter den beliebtesten deutschen Obstarten.
Weiche Schale, gesunder Kern
Der Prokopf-Verbrauch ist bei den Birnen mit 2,5 kg deutlich geringer. Höchste Zeit also, das traditionsreiche Obst genauer vorzustellen.
Schon die Römer und die Griechen kultivierten das Kernobst, das ebenso wie Äpfel zur Familie der Rosengewächse zählt. Über 5.000 verschiedene Birnensorten sind inzwischen bekannt. Die im heimischen Anbau am meist verbreiteten Sorten heißen „Alexander Lucas“, „Williams Christ“ und „Conference“. Allen Birnen gemeinsam sind die vielen wertvollen Inhaltsstoffe. Sie sind reich an Phosphor, Kalium und Kalzium, wirken entschlackend und entwässernd und regen den Stoffwechsel an. Darüber hinaus eignen sie sich aufgrund ihres geringen Säuregehalts auch ideal für Kleinkinder und Menschen mit empfindlichem Magen. Tipp: Die Schale am besten mitessen, da hier die meisten Vitalstoffe sitzen.
Am besten in guter Gesellschaft
Beim Einkauf gilt: Jeder nach seinem Geschmack. Grüne Birnen sind bissfest und knackig. Wer sehr süße Birnen mit schmelzendem Fruchtfleisch liebt, wartet, bis die Früchte gelb sind. Beim Kauf von grünen Birnen dauert dies bei Raumtemperatur zu Hause etwa zwei bis drei Tage. Sortentypisch unterscheidet sich auch die Schale. Wenn Birnen nicht nachreifen sollen, am besten im Gemüsefach des Kühlschranks aufbewahren. Tipp: Die Früchte getrennt von anderen Obstsorten wie Äpfeln oder Trauben lagern, da diese Ethylengas verströmen, das Birnen schneller reifen lässt.
Alleskönner in der Küche
Birnen sind fruchtige Multitalente, die in der Küche ganz unterschiedlich eingesetzt werden. Wer es süß liebt, schätzt die Früchte in Torten, Kuchen oder als feines Kompott zu Pudding und Eis. Immer beliebter wird Birne darüber hinaus als raffinierte Zugabe zu herzhaften Gerichten – egal ob als süß-scharfes Chutney zu Wild oder in geschmackssicherer Kombination mit Ziegen- und Frischkäse. Auch vielen Suppen und Eintöpfen verleiht das Obst eine fruchtig-feine Note. Alle, die es lieber roh mögen, setzen bei leicht-bitteren Salaten wie Radicchio oder Chicorée mit Birne einen süßen Kontrastpunkt.
Das Richtige für Aufgeweckte
Auch zum Einwecken sind Birnen bestens geeignet. Das Obst dafür so frisch wie möglich verarbeiten. Vor dem Einwecken Birnen schälen, vierteln und sofort in Wasser mit einem Schuss Zitrone geben, da sie sonst braun werden. Die Fruchtviertel anschließend blanchieren, kalt abspülen und in Einweckgläser geben. Das Ganze mit kochendem Zuckerwasser auffüllen (ein Teil Zucker, zwei Teile Wasser) und bei 90 Grad Celsius gut 30 Minuten in den Einkochapparat geben. Auf diese Art richtig eingeweckt, bleiben Birnen lange genießbar.
Schon gewusst?
•Äpfel rangieren auf Platz 2 der beliebtesten Obstarten von Kindern und Jugendlichen in Deutschland: Jedes fünfte Kind nennt diese Obstart als ihren Favoriten. Birnen landen mit rund 5 Prozent immerhin auf Rang 5. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie von „Deutschland – Mein Garten.“
•Zwei von drei in Deutschland erzeugten Birnen zählen zu den Sorten „Conference“ oder „Alexander Lucas“.
•Das Hauptanbaugebiet der Birnen ist Baden-Württemberg. Hier wird ein Drittel aller deutschen Birnen erzeugt. Es folgen Niedersachsen und Bayern.
* Quelle: Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH (AMI) 2014