Thüringen: Wenig Pilze, aber viel Him- und Heidelbeeren

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Wie schon im vergangenen Jahr scheint auch die diesjährige Pilzsaison erst langsam anzulaufen. Aktuell finden sich die ersten Pfifferlinge, hingegen sind nur wenige Steinpilze, Perlpilze, Hexenröhrlinge und Täublinge am Waldboden zu sichten. Dagegen sind die Waldheidelbeeren und die Waldhimbeeren in großen Mengen vorhanden und können schon verzehrt werden. Darauf macht die Thüringer Landesforstanstalt aufmerksam, mit über 200.000ha größter Waldeigentümer im Freistaat.

„Pilze bevorzugen feuchtes Wetter und maximal 25 Grad Celsius Tagestemperatur“, so Volker Gebhardt, Vorstand der Landesforstanstalt. Der diesjährige Witterungsverlauf war allerdings alles andere als pilzfreundlich. Das trockene Frühjahr und ein wasserarmer Frühsommer haben die oberen Bodenschichten ausgetrocknet und die Pilzmyzelien geschädigt. Wenn die Saison in den nächsten Wochen losgeht, sollten Pilzsammler im Wald einiges beachten: Nur die Pilze mitnehmen, die man sicher kennt. Pilze nicht herausreißen, sondern mit einem scharfen Messer bodeneben abtrennen. Pilze stets vorsichtig in Körben, wegen Schimmelgefahr nicht in Kunststofftüten oder Boxen sammeln. Pilze nie roh verzehren, auf über 70 Grad erhitzen, dies tötet möglicherweise anhaftende Fuchsbandwurmeier sicher ab. Maximal 200g Pilze auf einmal essen – Pilze sind schwer verdaulich. Und der Pilzfreund im Wald sollte natürlich sein Auto außerhalb des Waldes parken, sonst droht eine Ordnungswidrigkeit. Übrigens: Das Sammeln von Pilzen, Beeren oder Nüssen ist in geringen Mengen zum eigenen Gebrauch nach dem Thüringer Waldgesetz erlaubt, soweit dies pfleglich erfolgt.

Grundsätzlich empfiehlt der Forstmann Gebhardt vor allem den unerfahrenen Pilzfreunden vor dem Verzehr die Kontaktnahme mit regionalen Pilzberatern. Im schlimmsten Fall den Giftnotruf unter 0361-730730 wählen. (thü)