Unkraut in der Küche: Brennnessel

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Im Hausgarten ist die Brennnessel als lästiges, schwer zu bekämpfendes Unkraut verpönt. Indem man regelmäßig Triebe und Blätter abschneidet, kann man die Pflanzen jedoch zumindest ein wenig im Zaum halten. Und das frische Grün findet in der Küche vielfältig Verwendung. "Brennnesseln sind mit ihrem herben, leicht nussigen Aroma eine geschmackliche Bereicherung. Gleichzeitig bringen sie wertvolle Inhaltsstoffe mit. Die Blätter und Stängel enthalten sogar deutlich mehr Vitamin C und Provitamin A, Kalzium, Magnesium, Eisen und Phosphor als die Pflanzenteile von Spinat. Hinzu kommen besonders viele sekundäre Pflanzenstoffe und ein hoher Anteil an Pflanzenproteinen", erläutert Harald Seitz, Ernährungswissenschaftler beim aid infodienst e. V.

Die Aromen und Inhaltsstoffe bleiben in der kalten Küche am besten erhalten. Frisches, zartes Grün macht sich hervorragend im Salat, gerne zusammen mit anderen Blattsalaten, aber auch in Vorspeisen aller Art, im Pesto, Brotaufstrich oder Dipp. Im Gegensatz zu vielen anderen Wildkräutern verträgt die Brennnessel auch das Erhitzen. Die ganzen Blätter können ähnlich wie Spinat als Gemüse zubereitet und dann mit Ei, Kartoffeln, Fisch oder Fleisch kombiniert werden. Oder sie kommen fein gehackt alleine oder mit anderen Zutaten in eine Suppe, als Füllung in die Quiche oder als farbenfrohe Würze in den Pfannkuchen- oder Nudelteig.

Größere Mengen an Brennnesseln lassen sich hervorragend trocknen und später als Tee verwenden. Oder sie werden durch Gefrieren oder Einlegen in Essig oder Öl haltbar gemacht.

Anfänger in der Brennnesselküche sollten zunächst sparsam dosieren. Das intensive Aroma, aber auch die Wirkung auf den Körper ist ein wenig gewöhnungsbedürftig: Brennnesseln sind zum einen aufgrund ihres hohen Ballaststoffgehalts recht sättigend. Zum anderen wirken sie wassertreibend und werden daher auch als Heilmittel bei Blasenentzündungen geschätzt.

Wer sein wildes Grün nicht aus dem naturnahen Hausgarten beziehen kann, der muss in der freien Natur, an geschützten, nicht befahrenen oder begangenen Stellen am Wald- oder Wegrand auf die Suche gehen. (Quelle: www.aid.de)