Vermutlich ist es der großen Beliebtheit der Geranie geschuldet, dass sie in letzter Zeit verstärkt ins Zentrum der Aufmerksamkeit gerückt ist. Im Zusammenhang mit dem Insektensterben dient sie vielfach als Paradebeispiel einer vermeintlich nutzlosen Zierpflanze, die Bienen und Co. nichts zu bieten habe. Die Experten von Pelargonium for Europe erklären, warum das nicht richtig ist und man auf Geranien nicht verzichten muss!
Geranie ist nicht gleich Geranie
Geranien findet man in vielen verschiedenen Farben und Formen sowie mit einfachen, halbgefüllten und dichtgefüllten Blüten. Die zahlreichen einfach und halbgefüllt blühenden Geranien haben den Insekten durchaus etwas zu bieten. Ihre Staubgefäße enthalten Pollen und manche Sorten bilden auch Nektar. Wenn im Sommer die Auswahl groß ist, scheinen Insekten andere Blühpflanzen zwar zu bevorzugen. Sobald jedoch ab dem Spätsommer das Nahrungsangebot knapper wird, fliegen Insekten einfach und halbgefüllt blühende Geranien gerne an. Die Sorten mit dicht gefüllten Blüten sollen mit ihrer Schönheit vor allem den Menschen gefallen. Sie halten tatsächlich weder Nektar noch Pollen bereit.
Geranien geschickt kombinieren
Auch wenn dichtgefüllte Geranien keine Nahrung anbieten, sind sie mit ihren leuchtenden Farben und ihren großen Blüten für Insekten aus großer Entfernung sichtbar und locken diese an. Damit sich der Anflug für die Insekten auch bei dichtgefüllten Geranien auszahlt, kann man diese mit anderen Blühpflanzen oder Kräutern kombinieren. „Wer Insekten helfen will, muss keinesfalls auf die dekorativen Geranien verzichten“, meint auch Markus Radscheit MSc, Technischer Leiter Botanische Gärten der Universität Bonn. „Um auf einem Balkon Insekten und insbesondere Bienen zu fördern, reicht es völlig aus, die Geranien mit Pflanzen zu kombinieren, die für Bienen besonders attraktiv sind. Hierzu gehören zum Beispiel Lavendel, Margeriten, Kornblumen oder Lilien.“
Wichtig ist den Experten von Pelargonium for Europe zufolge lediglich, dass die Pflanzen ähnliche Standortansprüche haben wie die sonnenliebende Geranie und dass beim Pflanzen darauf geachtet wird, einen Mindestabstand von 20 Zentimetern zur Nachbarspflanze einzuhalten.
Der grüne Fachhandel bietet nahezu unbegrenzte Möglichkeiten, Außenbereiche so zu gestalten, dass Mensch und Insekt gleichermaßen auf ihre Kosten kommen. Auf die vielfältige Schönheit und die üppige Blühfreude der pflegeleichten Geranie zu verzichten, ist dabei nicht erforderlich.
Ein Fest für die Sinne! Die farbenfrohe Komposition aus Kräutern, Grünpflanzen und verschiedenen Sommerblumen wie Geranien, Kosmeen und Elfensporn erfreut Auge und Nase gleichermaßen. Und auch Bienen und Schmetterlinge kommen hier auf ihre Kosten. Tipp: Alte Blechdosen als Pflanzgefäße verwenden. Die Zweitverwertung ist nicht nur kostengünstig und umweltfreundlich, sondern entspricht auch voll dem aktuellen Shabby Chic Trend. Wichtig: Abflusslöcher im Boden lassen überschüssiges Wasser ablaufen.
Dieses sommerliche Blumen-Arrangement erfreut auch die Bienen: Eine zweifarbige Geranie, Duftsteinrich und ein Schmuckkörbchen stehen in dem ausgedienten Drahtkorb einträchtig nebeneinander. Dank der unterschiedlichen Wuchshöhen können sich die Blüten der drei Sonnenanbeterinnen frei entfalten, ohne sich gegenseitig die Show zu stehlen.
Einfach und halbgefüllt blühende Geranien haben den Insekten durchaus etwas zu bieten. Ihre Staubgefäße enthalten Pollen und manche Sorten bilden auch Nektar. Spätestens wenn ab dem Spätsommer das Nahrungsangebot knapper wird, fliegen viele Insekten einfach und halbgefüllt blühende Geranien gerne an. (Pelargonium for Europe)