Was tun gegen die kleinen „weißen Fliegen“ im Gemüsebeet?

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Wenn sich im Sommer wieder einmal die Weiße Fliege (Trialeurodes vaporariorum), richtiger auch Mottenschildlaus genannt, bevorzugt auf unserem Kohlgemüse niederlässt, ist es an der Zeit nach bewährter Methode das 1×1 des ökologischen Pflanzenschutzes anzuwenden. Es ist wichtig, den kleinen Lästlingen stets nützlingsschonend zu Leibe rücken, denn ihre Gegenspieler sind unsere wichtigsten Helfer im Naturgarten und sollten durch unsere Maßnahmen keine Beeinträchtigung erfahren.

Die Pflanzenschutzstrategie im Naturgarten basiert im Wesentlichen auf einer Fülle von vorbeugenden und stärkenden Maßnahmen, einschneidende Eingriffe wie der Einsatz von biokonformen Pflanzenschutzmitteln sind immer nur als Option letzter Wahl anzusehen. „Als Basis für ein gesundes Gedeihen unserer Pflanzen gilt es vor allem einen idealen Standort mit gesundem Bodenleben auszusuchen, nur robuste Sorten zu pflanzen, auf Fruchtfolge und Mischkultur zu achten und eine große Vielfalt an Nützlingen im Garten zu fördern. Mit einer angepassten organischen Düngung (z.B. Kompost) sowie der regelmäßigen Stärkung und Behandlung der Pflanzen mit Komposttees, bzw. pflanzlichen Jauchen und Brühen bleiben unsere Pflanzen gesund und widerstandsfähig. Nehmen Schädlinge kurzfristig überhand, reduzieren wir ihren Bestand durch mechanische Maßnahmen und warten zugleich die Vermehrung der Nützlinge ab, die dann etwas zeitversetzt wieder ein natürliches Gleichgewicht herstellen können“, erklärt Katja Batakovic, fachliche Leiterin der Aktion „Natur im Garten“.

Während der heißen Sommertage oder im geschützten Kleinklima von Gewächshäusern siedelt sich die Weiße Fliege gerne auf der Blattunterseite verschiedener Kohlgewächse an. Besonders gerne befällt sie auch Paradeiser, Paprika, Melanzani, Bohnen oder Zierpflanzen wie Fuchsien, Pelargonien, Wandelröschen, Hibiskus und Engelstrompete. Durch die Honigtauausscheidungen der Insekten werden die Blätter klebrig und durch die nachfolgende Besiedelung mit Rußtaupilzen verschmutzt, wodurch die Pflanzen zunehmend geschwächt werden. Befallene Blätter verfärben sich gelb und können letztlich absterben. Vorbeugend sollten daher der Boden durch Gießen und Mulchen feucht gehalten, die Pflanzen nicht zu eng gesetzt und das Gewächshaus regelmäßig gut gelüftet werden. Als natürliche Feinde gilt es, Raubmilben und Schlupfwespen zu fördern oder im Handel zu erwerben, um diese im Gewächshaus gezielt einzusetzen. Nach der Ernte sollten Pflanzenreste wie Kohlstrünke vom Beet entfernt werden. Aufgrund der sehr kurzen Entwicklungsdauer und der hohen Reproduktionsrate sollte bei Befall bereits frühzeitig mit Sofortmaßnahmen begonnen werden. Halten Sie einen mit Leim bestrichenen Karton zu den Pflanzen und schütteln Sie diese etwas, die aufgescheuchten Insekten bleiben dann daran kleben. Auch gelbe Leimtafeln können den Befall reduzieren. Stark befallene Blätter, insbesondere jene mit Eiern und Larven, sollten rasch und regelmäßig entfernt werden. Des Weiteren hilft es, die Blätter mit Urgesteinsmehl zu bestäuben. Bei starkem Befall können die Blattunterseiten zwei Mal im Abstand von zirka 10 Tagen mit Kaliseifenpräparaten gespritzt werden, um einen akut hohen Befallsdruck zu vermindern. Bringen Sie das Mittel morgens mit ruhigen Bewegungen auf, um die um diese Tageszeit noch trägen Tiere nicht aufzuscheuchen.
(Natur im Garten)