Die Kunst im Garten hat eine lange Tradition – ob es nun um Kunst im Garten oder um den Garten als Kunstwerk geht. Mit ihrem jährlichen Festival sind die Gärten von Appeltern Teil dieser Tradition, gehen jedoch noch einen Schritt weiter. Der große Gartenpark bei Nimwegen hat einen Teil seines Areals ganz der Gartenkunst gewidmet. Hier wird der Garten selbst zum Kunstwerk – mit spannenden, humorvollen und eindrucksvollen Installationen.
War das Festivalmotto 2015 van Gogh gewidmet, steht das Festival 2016 unter der Überschrift: „Gärten der Lüste". Unter den zahlreichen Entwürfen namhafter Gartendesigner wurden die zehn besten ausgewählt und jeweils auf einer Fläche von zehn mal zehn Metern verwirklicht. Das lustvolle Thema wurde sehr vielfältig interpretiert. Im „18+"-Garten geht es zum Beispiel um Fruchtbarkeit: Durch Löcher in einer Wand können die Besucher einen voyeuristischen Blick hinein werfen und eine schwebende Biene entdecken. Ein anderer Entwurf spielt auf den Sündenfall im Garten Eden an – mit einem Pavillon in Apfelform. An anderer Stelle lädt ein kleiner Irrgarten zum Entdecken ein. Wer sich hineinbegibt, trifft auf einen kleinen Kaktus, der sich ganz selbstbewusst in Mitten des Gartens präsentiert. Masken und Spiegel laden zum Mitmachen ein – schnell mit dem Smartphone ein Foto knipsen oder Video drehen und im sozialen Netz teilen.
Die Festivalgärten überraschen, wirken manchmal wie wahr gewordene Traumsequenzen. Die Frage „Was ist ein Garten?" wird hier neu beantwortet. Es sind grüne Räume, die anders funktionieren, als wir es gewohnt sind. Wo der Garten sonst Platz für Entspannung, Familienleben und Grillfeste bietet, wird er hier zu einem Ort, der ungewohnte Eindrücke vermittelt, Fragen aufwirft und wunderbar augenzwinkernde Statements setzt. Hier muss der Garten nicht gefallen, hier darf und soll er anders sein und gerade das macht die Festivalgärten zu einem echten Erlebnis. Für Besucher geöffnet sind die Gärten von Appeltern täglich – auch an Sonn- und Feiertagen.