Nein, es liegt nicht an den ungewöhnlich milden Temperaturen oder den Folgen des Klimawandels: Dass der Winter-Jasmin im Dezember in voller Blüte steht, ist völlig normal. Sein Name weist ja schon darauf hin. Der sommergrüne Strauch mit den ausladenden gebogenen Trieben schmückt sich den ganzen Winter über dicht mit seinen gelben Blüten, die manche mit Forsythien verwechseln. Nur wenn es starken Frost gibt, macht er Pause bis die Temperaturen wieder über die Nullgradgrenze steigen. Dann öffnet er aber bald wieder zahlreiche neue Blüten.
Kinder haben besonders viel Freude an der knalligen Farbenpracht in sonst grauer Umgebung. Wenn sie knospige Zweige im November pflücken und in die Vase stellen, blühen diese bald auf und halten sich im Normalfall zwei bis drei Wochen. Aufmerksamen Kinderaugen fällt dabei auf, dass die grünen Zweige viereckig sind. Da die Pflanze zudem ungiftig ist und keine Dornen oder Stacheln hat, bleibt die Freude ungetrübt.
Apropos "graue Umgebung": Bausünden lassen sich mit Winter-Jasmin hervorragend kaschieren. Als sogenannter Spreizklimmer reicht ihm ein altes Geländer als Kletterhilfe, das er dann nach und nach erobert. Pflanzt man ihn oberhalb von hässlichen Stützwänden oder Betonmauern, lässt er seine langen Triebe hinunterhängen und verdeckt bald den grauen Beton: im Sommer mit seinen kräftig grünen Blättern, im Winter mit den Blüten. (Quelle: www.aid.de)