Ausgezeichnetes WWF-Projekt für Artenvielfalt„Landwirtschaft für Artenvielfalt“ wird offizielles Projekt der UN-Dekade Biologische Vielfalt.
Die Fachjury der UN-Dekade Biologische Vielfalt hat das Projekt „Landwirtschaft für Artenvielfalt“ ausgezeichnet. Im Rahmen der Grünen Woche überreichte Jochen Flasbarth, Staatssekretär des Bundesumweltministeriums, stellvertretend den Preis. Anlässlich der Auszeichnung fordert der WWF Deutschland von der Bundesregierung die Stärkung von Landwirten, welche die Biologische Vielfalt erhalten und verantwortlich mit natürlichen Ressourcen umgehen.
„Landwirtschaft für Artenvielfalt“ ist ein gemeinsames Projekt von WWF, dem ökologischen Anbauverband Biopark und EDEKA. Das in diesem Projekt entwickelte Bewertungssystem ist eine Zusatzqualifikation für Leistungen ökologisch bewirtschafteter Betriebe zur Förderung der Artenvielfalt. Wissenschaftlich begleitet und in der naturschutzfachlichen Beratung umgesetzt wird das Bewertungssystem vom Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (ZALF e.V.). EDEKA Nord garantiert die Abnahme der Projekt-Produkte und honoriert die Leistungen der Landwirte mit einem Aufpreis.
Der WWF bemängelt anlässlich der Auszeichnung, dass die Form der Agrarförderung den Verlust der Artenvielfalt noch beschleunigt. „Die wirtschaftliche Besserstellung von landwirtschaftlichen Betrieben, die negative ökologische Effekte verursachen, muss ein Ende haben. Die Bundesregierung muss sich dafür einsetzen, dass Betriebe des ökologischen Landbaus, die dazugehörige Forschung und Agrarumweltmaßnahmen finanziell gestärkt werden. Nur so hat Deutschland eine Chance die Biologische Vielfalt zu erhalten“, betont Christoph Heinrich, Vorstand Naturschutz des WWF Deutschland.
Die Vereinten Nationen haben die Jahre 2011 bis 2020 zur UN-Dekade für die biologische Vielfalt erklärt. Die Staatengemeinschaft ruft damit die Weltöffentlichkeit auf, sich für die biologische Vielfalt einzusetzen. In Deutschland werden über 50 Prozent der Fläche durch die Agrarwirtschaft genutzt. Viele Tiere und Pflanzen sind auf diese Flächen als Lebensraum angewiesen. Aufgrund der Intensivierung der Agrarnutzung gilt eine Vielzahl von ihnen mittlerweile als gefährdet. (WWF)