Zwiebelhafte Blütenpracht: Frühlingsgefühle in den Gärten von Appeltern

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Nicht nur der April macht, was er will: Auch das Wetter im März ist aktuell sehr wechselhaft. Den einen Tag fallen noch dicke Schneeflocken, am nächsten strahlt die Sonne und den Tag darauf stürmt und regnet es. Wenn man sich auf was verlassen kann, dann auf die Überraschungen des Himmels. Frühlingsgefühle kommen dennoch auf, denn die Blütenpracht im Garten entwickelt sich dessen ungeachtet und zieht uns magisch an.
Frühlingshafte Zwiebelpflanzen
Krokusse öffnen ihre Blütenkelche und locken die ersten Bienen zu ihrem Nektar, zarte Narzissen verbreiten selbst an trüben Tagen Fröhlichkeit und trotzen Wind und Wetter, während blaue Traubenhyazinthen royale Stimmung im Beet verbreiten … „Es sind vor allem die Zwiebelpflanzen, die aktuell draußen für Farbe sorgen", weiß Ben van Ooijen von den Gärten von Appeltern. „Und trotzdem sind sie in der Gartengestaltung häufig noch etwas unterrepräsentiert – wenn man von den berühmten Tulpen einmal absieht. Das ist wirklich schade, denn die breite Palette der Zwiebelgewächse beeindruckt mit einer enormen Vielfalt an Farben und Formen sowie unterschiedlichen Blütenzeiten! Wer geschickt kombiniert, kann sich monatelang an den Frühlingsboten erfreuen."
Kunstvoll in Szene gesetzt
Bei der Gestaltung mit Zwiebelblumen gibt es keine No-Gos. Von wild gemischt bis hin zu akkurat angeordnet ist alles möglich – solange man die Standortansprüche an den Boden und die Lichtverhältnisse beachtet. Ansonsten entscheiden der eigene Geschmack und Gartenstil, was passt. Dabei muss man sich auch nicht auf Beete und Rabatten beschränken. Da die meisten von uns zu Beginn des Jahres nur wenig im Garten aktiv sind und ihn vor allem durch Fenster betrachten, kann selbst der Rasen zwiebelhaft bepflanzt werden.
Unter noch lichten Bäumen und Sträuchern machen sich beispielsweise Krokusse und niedrige Narzissen sehr gut. Sie geben den noch trostlosen Gartenecken Farbe. Für einen besonderen Hingucker pflanzt man die Blumenzwiebeln in langen Streifen oder in eleganter Wellenform quer durch den Garten. „Bei uns im Schaupark haben wir an verschiedenen Stellen hunderte von Narzissen und Muscari kunstvoll in Form gesetzt", erklärt van Ooijen. „Zum Beispiel entlang einer geschwungenen Mauer oder als breites, meanderndes Blütenband zwischen den Gehölzen. Um einen eindrucksvollen Effekt zu erzielen ist dabei eins wichtig: Masse! Eine Handvoll Zwiebeln reicht da nicht aus. Das gilt generell bei Zwiebelpflanzen: Ihre volle Wirkung erzielen sie erst als große Gruppe."
Wie wild gewachsen
Das genau Gegenteil ist die natürliche Pflanzweise: Hier soll die Illusion von Zufälligkeit entstehen, als seien die Narzissen, Tulpen und Krokusse völlig ungeplant an Ort und Stelle gewachsen. „Dabei kann schön mit Farben, Wuchshöhen und Blütenformen gespielt und kombiniert werden", so van Ooijen. „Lilafarbene Tulpen neben weißen Narzissen, umgeben von kleinen blauen Muscari und frisch austreibenden Stauden und Gräsern – ein herrliches natürliches Bild!"
Um diese Wirkung im eigenen Garten zu erreichen, ist etwas Laissez-faire gefragt. Pläne und Anordnungen braucht es nicht. Stattdessen mischt man im Herbst, wenn die Pflanzzeit ansteht, die Zwiebeln der verschiedenen ausgewählten Arten und Sorten in einer Schubkarre. Mutig greift man hinein und wirft sie schwungvoll in den gewünschten Gartenbereich. Dort, wo die Blumenzwiebeln landen, werden sie in den Boden gebracht. Das Ergebnis im Frühling wird überraschen und ebenso glücklich machen.
„Einige Zwiebelgewächse sind sehr treu und kommen Jahr für Jahr wieder, andere tragen nur ein bis zwei Mal ihre Blüten zu Schau, wie die meisten Tulpen", erklärt van Ooijen. „Diese Tatsache lässt sich gerade bei der natürlichen Pflanzung nutzen: Wählt man die verwildernden Arten in zurückhaltenden Farben aus, können mit den einjährigen jeden Frühling andere Farbakzente gesetzt und bei den Kombinationen immer Neues ausprobiert werden."
200 Schaugärten zeigen, wie’s geht
Die Möglichkeiten, mit Zwiebelpflanzen zu gestalten, sind vielfältig und können auch überfordern. Denn die Auswahl ist enorm. Da hilft es, sich gelungene Beispiele an- und abzuschauen und für den kommenden Herbst Notizen zu Sorten und Kombinationen zu machen. Hier ist ein Ausflug in die Gärten von Appeltern unbedingt zu empfehlen. Auf den über 22 Hektar Land unweit von der niederländischen Stadt Nimwegen zeigen 200 verschiedene Schaugärten, wie es gehen kann, praktische Pflanztipps und -pläne gibt es obendrauf. Der Park hat täglich von 10 bis 17 Uhr, ab April sogar bis 18 Uhr geöffnet. (Quelle: Appeltern)