Wenn man eine Orchidee kauft, steht die Pflanze in der Regel in einem Topf aus Kunststoff. Zugegeben, schön ist das nicht unbedingt, aber es hat durchaus seinen Sinn. Deshalb sollte man die exotischen Gewächse auch nicht gleich umtopfen – besser ist es, für den Plastiktopf einen passenden, hübschen Übertopf zu wählen.
Wegen der besonderen Beschaffenheit ihrer Wurzeln wachsen Orchideen nicht in handelsüblicher Blumenerde, sondern in speziellem Substrat. Dies besteht aus Rindenstückchen, Blähton oder Kork. Darin können sich die Wurzeln gut verankern und werden trotzdem ausreichend belüftet. Da Orchideen sehr empfindlich auf Staunässe reagieren, sollten sie nur sehr sparsam gegossen werden. Stehen die Wurzeln länger im Wasser, beginnen sie zu faulen. Die Plastiktöpfe haben im Boden zahlreiche Löcher, über die überschüssiges Nass gut abgeleitet wird. Diese sind auch die Voraussetzung für das regelmäßige Tauchen, auf das viele Orchideenbesitzer bei der Versorgung ihrer floralen Schätze schwören. Statt zu gießen halten sie den gesamten Topf für ein bis zwei Minuten vorsichtig in einen Eimer mit handwarmem Wasser. Sobald er anschließend gut abgetropft ist, kommt er wieder an seinen Platz.
Löcher im Boden haben natürlich auch andere Pflanzgefäße – die meisten Orchideentöpfe unterscheiden sich jedoch von ihren Nachbarn im Blumenladen in einem entscheidenden Punkt: In der Regel ist das Plastik bei ihnen durchsichtig. Das ist keine Marketingstrategie, sondern hat verschiedene Vorteile: Zum einen kommt so Licht an die Wurzeln der Pflanzen. Für Orchideen, die mehrheitlich nicht in der Erde wachsen, sondern in ihrem ursprünglichen Habitat in den Kronen von Bäumen sitzen, ist das der natürliche Zustand. Ihre Luftwurzeln sind daher auch in der Lage Photosynthese zu betreiben. Zum anderen ermöglicht ein solcher Topf jederzeit einen Blick auf Teile der Wurzeln. So können Orchideenbesitzer relativ einfach kontrollieren, ob die Pflanzen Wasser benötigen: Sind die Wurzeln grün, ist alles o.k., sind sie weiß oder grau, wird es Zeit für das Tauchbad oder die Gießkanne. Sind sie braun, sind sie abgestorben und sollten abgeschnitten werden.
Übrigens: Auch der perfekte Übertopf für Orchideen berücksichtigt den speziellen Licht- und Wasserbedarf der Schönheiten. Im Idealfall ist er aus milchigem oder gefärbtem Glas und damit lichtdurchlässig. Besitzt er zudem innen ein Podest oder eine Wölbung, besteht immer ein Abstand zwischen Pflanztopf und Boden, in dem überschüssiges Wasser aufgefangen werden kann ohne die Wurzeln zu schädigen. (GPP)